Phlebologie
Die Lehre der Venenheilkunde
Krampfadern entstehen im oberflächlichen Venensystem der Beine häufig in Folge einer angeborenen Bindegewebsschwäche. Die Ausweitung der Venenwand führt zu einem Verlust der Klappenfunktion in diesen Venen. Bewegungsmangel, langes Stehen und Sitzen, Übergewicht, aber auch hormonelle Veränderungen (wie zum Beispiel die Schwangerschaft) wirken bei der Entstehung von Krampfadern begünstigend. Als Folge zeigen sich an den Beinen erweiterte, geschlängelt verlaufende Venen. Krampfadern sind nicht, wie häufig vermutet, nur ein „kosmetisches“ Problem. Unbehandelt können sie eine Kaskade von Folgeerkrankungen – von Ekzemen bis hin zum offenen Bein – nach sich ziehen.
Sowohl die Diagnostik als auch die Behandlung venöser Durchblutungsstörungen erfolgen nach den Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Phlebologie.
Phlebologie Diagnostik
Die phlebologische Diagnostik ist weder belastend noch schmerzhaft. Zur Diagnose werden verschiedene, modernste Untersuchungsmethoden genutzt:
- Lichtreflexionsreographie
- CW-Dopplersonographie
- Farbduplexsonographie
- Venenverschlussplethysmographie
- Kompressionssonographie
Venenbehandlung
Unser therapeutisches Spektrum umfasst:
- konservative Behandlungen (Kompressionstherapie)
- Behandlung sogenannter „offener Beine“ (Ulcus cruris, postthrombotisches Syndrom)
- Behandlung von Besenreisern und kleineren Krampfadern (Sklerosierung, Schaumverödung, Laserverödung, Miniphlebektomien
- Krampfaderoperationen (unter anderem Radiofrequenzverfahren (VNUS-Closure-Fast)
Bei unseren operativen Behandlungen werden schonende operative Therapieverfahren mit den minimal invasiven Techniken: Radiofrequenztherapie (VNUS-Closure-Fast) und Miniphlebektomien angewendet. Dies gilt auch für die Anästhesie mit der äußerst schonenden Tumeszenz-Lokalanästhesie. Dabei wird besonderer Wert auf geringstmögliche Operationsbelastung und bestmögliche funktionelle und kosmetische Ergebnisse gelegt.
Besenreiserbehandlung
Die Sklerosierungstherapie findet bei der Behandlung kleinster Venen, den sogenannten Besenreisern Anwendung. Es wird ein Verödungsmittel (Aethoxysklerol) nach Punktion in die winzigen Venen gespritzt. Dadurch entsteht an der Gefäßinnenwand der Besenreiser eine gezielte Entzündung. Unterstützt durch eine lokale Kompressionsbehandlung (Kompressionsverband) führt dies zu einem dauerhaften Gefäßverschluss. Je nach Menge der injizierten Lösung und Ausdehnung des lokalen Befundes sind mehrfache Injektionen erforderlich, um einen guten Behandlungserfolg sicherzustellen.
Bei der „Schaumsklerosierung” wird nicht flüssiges, sondern mit steriler Luft aufgeschäumtes Verödungsmittel verwendet. Der Mikroschaum vermischt sich nicht wie in flüssiger Form mit dem Blut, sondern verdrängt dieses praktisch völlig. Hierdurch kann mit geringeren Dosierungen des Verödungsmittels sehr viel effektiver behandelt werden. Die Sklerosierungstherapie ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft. Manchmal wird ein leichtes Brennen wahrgenommen und es können kleine, flüchtige Quaddeln entstehen. Die verschlossenen Venenabschnitte sind anfangs noch sichtbar. Erst nach einigen Wochen, wenn die verschlossenen Gefäße vom Körper abgebaut worden sind, ist das kosmetische Resultat der Verödungsbehandlung vollends beurteilbar.
Radiofrequenzverfahren
Bei der Radiowellen- oder Radiofrequenztherapie (VNUS-Closure-Fast) handelt es sich um ein Therapieverfahren für größere Krampfadern. Die defekte Vene wird über einen eingeführten Katheter durch Wärmeapplikation von innen „intraluminal“ verschlossen. Durch einen kleinen Hautschnitt, meist unterhalb des Knies, wird ein spezieller Katheter in die betroffene Vene eingeführt und bis zur Mündung im Leisten- bzw. Kniekehlenbereich ultraschallkontrolliert vorgeschoben. Anschließend wird zum Schutz des umliegenden Gewebes im gesamten Verlauf Betäubungsmittel um die Vene gespritzt. Danach wird die Vene über die Spitze des Katheters erhitzt und damit verschlossen.
Seitenäste der Krampfader werden in selber Sitzung zumeist nur über wenige kleine (2 bis 3 mm) Schnitte entfernt. Diese kleinen Einschnitte werden später mit sterilen Pflästerchen verklebt. Blutergüsse kommen kaum vor, da der Katheter keine Gefäße verletzt. Kompressionsstrümpfe müssen in der Regel drei Wochen getragen werden. Zwei bis drei Tage nach diesem ambulant durchgeführten Eingriff können die Patienten wieder ihren ganz normalen Alltagsaktivitäten nachgehen. Im Vergleich zu den klassisch operativen Verfahren (Venenstripping) ergeben sich insbesondere die folgenden Vorteile:
- ambulante Behandlung in (Tumoszenz-) Lokalanästhesie
- deutlich reduzierte Beschwerden nach der Operation
- schnelle Mobilität nach Behandlung/geringe Ausfallzeit
- signifikant niedrigeres Risiko von Narben, Infektionen und Blutergüssen
- schonend, wirksam und sicher